Waldsee

Ich streifte durch den Wald und kam an einem See an.
Ich sah hoch zum Himmel.
Wie schön es jetz wohl wäre, die Wärme zu spüren...Aber ich spürte nie etwas...weder wärme noch kälte.
Ich seufste.
Ich wollte wieder ein Mensch werden und keine Biowaffe mehr sein.
Ich hatte schon seid langer Zeit keine Menschen oder Strahler gesehen.
Komisch...

Die Sprünge trugen mich von Baum zu Baum, während die Waffe zu meiner Seite ruhte - der Finger am Abzug. Tiere gab es hier keine, die ich hätte aufscheuchen können, sie alle lagen noch in ihren Höhlen, dabei, zu mutieren, und würden erst des Nachts wieder herauskriechen - sofern sie überlebten.
Die modifizierten Augen fixierten jedes Blatt im Bruchteil einer Sekunde, auf der Suche nach etwas lebendigem, mein Atem wurde unruhig unter der Maske, die sie um meinen Mund genäht hatten, wozu auch immer.
Schließlich erreichte ich den Rand eines Sees und dort, wie gerufen, stand jemand. Ich legte die Waffe an. "Du dort, wer bist du?" Die Blätter verbargen mich noch, wer auch immer sie war, sie konnte mich nicht sehen - ich jedoch sah sie.

Ich erschreckte mich nicht.
Im gegenteil, ich hatte die Büsche gehort, die sie auf den Baum gesterift hatte.
Ich wante mich um und sah mir alle Bäume genau an.
Doch für mich war nichts zu sehen, aber ich konnte sie hören.
"Gleich Frage an dich!" sagte ich bitter und bereitete mich auf alles vor.
Ich lauschte und war höchst Konzentriert.

Sie sah genau in meine Richtung, sie wusste, wo ich war, auch wenn sie mich nicht sehen konnte... Ich schnaubte, so konnte ich sie nicht einfach töten, nein, ich musste wissen, wer oder was sie war.
"Raven nannten sie mich", ich sprang von meinem Baum, drei Bäume weiter, ohne dass man mehr als einen Schleier von mir erkennen konnte, wenn man überhaupt etwas sah. Ich war ihr nun näher, musterte die Gestalt interessiert, die sich als ein möglicherweise würdiger Gegner erwiesen hatte. "Und nun antworte"

Ich grinste kurz und gab dann "Raven also.." von mir. Dann hörte ich etwas. Sie war auf einen andere Baun gesprungen. Ich lauschte und konnte sie leise und ruhig atmen hören. Mein Gehör war sehr unsgesprägt, ich konnte, wenn ich mich sehr konzentrierte, kilometer weit hören, als würden diese neben mir stehen.
Ich konnte sie nicht sehen, lediglich hören.
"Ich bin Mila" sagte ich dann.

Ich erkannte an ihrer Haltung, die sich erneut mir zugewandt hatte, dass sie wusste, wo ich war.
Mit einem klicken sicherte ich die Waffe und verstaute sie in der dafür vorgesehenen Halterung auf meinem Rücken. Scheinbar hatte ich jemanden gefunden, der etwas ähnliches wie ich erlebt hatte, diesen Personen in den weißen Kitteln ausgeliefert war. "Wie kommt es, dass du mich hören kannst, besser als jedes Tier?", ich sprach nun so, als stünde sie mir direkt gegenüber, da ich wusste, sie würde es ohnehin in dieser Lautstärke hören.

Ein grinsen zeichnete sich von meinen Lippen.
"Weil ich kein Mensch bin" gab ich zur antworte, während meine Augen immernoch ihr suchte.
Wo war sie blos?
Ich fand sie einfach nicht. Das konnte doch wohl nicht sein.
Aber ich hörte sie atmen.
So hatte ich wenigstens einen anhaltspunkt wo sie steckt.

Mein Blick huschte für einen Moment zur Sonne, die nun brütend über uns stand, ich mochte ihr Licht nicht, da es in meinen optimierten Augen brannte.
Indessen hob meine rechte Hand einen losen Ast auf, der sich in einer Gabel verhakt hatte.
"Ich auch nicht", wisperte ich, dann hielt ich die Luft an - ich konnte es lange. Den Ast schleuderte ich nach rechts davon, wo er durch die Bäume huschte, ich hingegen sprang ein paar Baumkronen nach links, die Geräusche unterschieden sich nicht und das Stück Holz blieb in einer weiteren Astgabel hängen - als hätte ich angehalten.
Ich wollte sie testen, ob sie nun noch immer wusste, wo ich war, nun, da ich kein Geräusch mehr machte.

Kurz folgte ich dem Geräusch...doch das war sie nicht...als sie sich davor bewegte, war sie schwerer und dies war eindeutig zu leicht.
Alo fixierte ich weiter den Punkt, dem ich zuvor fixiert hatte.
Dann konzentrierte ich mich mehr, und konnte ihr leisen Pochen des Herzens hören, welches noch eine sehr lange Weile pochen würde.Komisch, das auch wir maschinen ein Herz hatten...Nur konnten wir damit so gut wie nichts emfinden.
"Hör auf Spielchen mit mir zu spielen und komm raus", sagte ich dann..

Interessiert legte ich den Kopf zur Seite, sie hatte es also durchschaut, ich begann wieder, zu atmen. Ich konnte mir zwar nicht sicher sein, ob sie mich nicht sofort töten würde, wenn ich mich zeigte, doch ich wusste mich zu wehren und in diesem Baum kam ich nicht weiter.
Mit einem leisen Rascheln ließ ich mich zwischen den Ästen hindurchfallen und landete mit einer federnden Bewegung vor dem Baumstamm, den einen Arm nach hinten gelegt und die Hand um den Griff des Gewehrs geschlossen. "Ich spiele keine Spielchen", sagte ich dann und richtete mich auf.